Wir sind eine Konversationsgruppe aus Collado Villalba und Umgebung, die sich jeden Freitagmorgen trifft, um Deutsch zu üben.
Hier finden Sie Informationen über die Themen, die wir jede Woche besprechen werden, sowie eine Übersicht des Interessantesten rund um die deutsche Sprache.

Somos un grupo de conversación de Collado Villalba y alrededores, que queda cada viernes por la mañana para practicar alemán.
Aquí encontrarás los temas que tratamos cada semana y una interesante recopilación de todo aquello que atañe al idioma alemán.

Dienstag, 17. September 2013

Die alten und die neuen Bundesländer

Die Bundesrepublik hat eine föderalistische Struktur: Jedes Bundesland hat eine eigene Verfassung, eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament, den Landtag. Berlin, Bremen und Hamburg haben einen Senat.

Die Länder sind für die Verwaltung, das Verkehrswesen, die Energieversorgung, das Schulwesen, den Kulturbereich und die Polizei verantwortlich. Die Städte und Gemeinden kümmern sich um die sozialen Einrichtungen und das Meldewesen. Der Bund ist für nationale und internationale Angelegenheiten, zum Beispiel für die Außen- und Verteidigungspolitik, zuständig.
In der Europäischen Union sollen die Mitgliedstaaten auf zwei Gebieten zusammenarbeiten: in der AuBen- und Sicherheitspolitik und bei der Inneren Sicherheit. Staaten, Länder, Regionen und Gemeinden behalten aber ihre Kompetenzen. Sie geben sie nur dann an die Union ab, wenn sie bestimmte Aufgaben nicht erfüllen können.

Die Länder sind auf Bundesebene im Bundesrat vertreten, der bei der Gesetzgebung mitbestimmt. Sie haben eigene Steuereinnahmen und erhalten darüber hinaus auch Mittel vom Bund. Bund und alte Bundesländer fördern gemeinsam den Aufbau der neuen Bundesländer (der so genannte Solidarpakt).

Die neuen Bundesländer - Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen - wurden 1990 an Stelle der 14 DDR-Bezirke wieder gegründet. Sie existierten schon einmal in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, wurden aber 1952 von der DDR-Regierung aufgelöst.
In den 90er-Jahren hielt die Wanderung von den neuen in die älteren Bundesländer an.

Rheinland-Pfalz

Erst 1946 entstandenes Bundesland. - Fläche: 19.847 km2. Bevölkerung: 4.028.000 Einwohner. Mainz (= Landeshauptstadt): 186 000 Einwohner; Koblenz: 109 000; Trier: 100 000.

Allgemeines: Flüsse - Rhein, Mosel und Lahn - und Mittelgebirge prägen das Landschaftsbild, vor allem das Rheintal mit seinen Felshängen, Schlössern und Burgen und den kleinen Weinorten (z.B. Rüdesheim). Das Klima ist sehr mild und die Böden sind karg. Der Weinanbau hat deshalb eine lange Tradition. Erst in jüngerer Zeit kam der industrielle Aufschwung, vor allem mit der chemischen Industrie (BASF in Ludwigshafen).

Städte: Wichtige Städte in Rheinland-Pfalz sind römische Gründungen, so zum Beispiel Mainz, Koblenz und Trier. In Mainz, der Landeshauptstadt, erfand Johannes Gutenberg den Buchdruck und stellte die erste gedruckte Bibel her (1452-1455).
Mainz war im 8. Jahrhundert erzbischöflicher Sitz; der Dom ist eines der Hauptwerke romanischer Baukunst neben den romanischen Domen in Worms und Speyer. Im Speyerer Dom sind acht deutsche Kaiser beigesetzt.

Trier wurde vor 2000 Jahren unter dem römischen Kaiser Augustus gegründet und war der Verwaltungssitz für die westliche Hälfte des Römischen Reiches. In Trier regierten die Römer, bis im 5. Jahrhundert die Franken die Stadt eroberten. Großartige monumentale römische Bauwerke sind heute noch zu bewundern: die Porta Nigra, das Nordtor der römischen Stadtmauer, die Thermen, das Amphitheater.
In Trier wurde 1818 Karl Marx geboren.

Nordrhein-Westfalen

Bevölkerungsreichstes Bundesland. - Eines der gröBten Industriegebiete mit dichtester Besiedlung. - Mehrere Großstädte. - Schwerindustrie. - Fläche: 34.080 km2. Bevölkerung: 17.993.000 Einwohner.
Düsseldorf ( = Landeshauptstadt): 569 000 Einwohner; Köln: 963 000 Einwohner.

- Aus der Geschichte: Während der Regierungszeit Julius Cäsars drangen die Römer bis an den Rhein vor, eroberten die linksrheinischen Gebiete und machten Köln zum Zentrum der römischen Provinz "Germania Inferior". Unter Karl dem Großen, König der Franken, wurde Aachen zur wichtigsten Stadt des Fränkischen Reichs. Seine Grabstätte war Krönungsort der deutschen Könige im Mittelalter.
- Stadt und Land: Nordrhein-Westfalen hat zwei Gesichter: das dicht besiedelte Ruhrgebiet, in dem die Städte ineinander übergehen, und daneben ausgedehntes Grün, auch im Ruhrgebiet selbst. Viel wurde für das ökologische Gleichgewicht getan. Auch waldreiche Gegenden sind charakteristisch für Nordrhein-Westfalen: der Teutoburger Wald, die Eifel, das Bergische Land und das Sauerland.
- Wirtschaft: Für die Schwerindustrie an Rhein und Ruhr stehen die Namen Krupp, Thyssen und Mannesmann. Im Ruhrgebiet konzentrieren sich Stahlerzeugung, Maschinenbau, Chemie, Kohle, Textil- und Elektroindustrie. Bergbau und Stahlerzeugung sind im allgemeinen Strukturwandel der letzten zwanzig Jahre in eine Krise geraten. Erdöl und Erdgas aus der Nordsee und aus Russland sowie die Kernindustrie sind die größten Konkurrenten des Kohlebergbaus.
- Städte: Großstädte sind u.a. Köln, Essen, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg (mit dem gröBten Binnenhafen der Welt).

Düsseldorf, die Landeshauptstadt, ist ein modernes internationales Handels- und Bankenzentrum. Sie ist auch Messestadt. Mehrere tausend Firmen, darunter viele japanische, haben hier ihren Sitz.

Attraktiv für den Besucher ist die Altstadt, die "längste Theke der Welt" genannt, mit ihren zahlreichen Gaststätten, Lokalen und Bars. Düsseldorf ist die Geburtsstadt von Heinrich Heine, dem Multitalent und kritischen Schriftsteller der Romantik, der bis in die heutige Zeit Kontroversen hervorgerufen hat. Die Düsseldorfer Universität wurde erst nach heftigen Diskussionen nach ihm benannt. Der kritische Liedermacher Wolf Biermann fühlt sich ihm geistesverwandt. Er nahm im Dezember 1993 den Heinrich-Heine-Preis entgegen.

Köln, ebenso wie Düsseldorf am Rhein gelegen, ist mit fast einer Million Einwohnern die gröBte Stadt dieses Bundeslandes. Sie ist wirtschaftlich abhängig von den Hochs und Tiefs des Automobilbaus (Ford), der Chemie und des Maschinenbaus.
Ihre Vergangenheit reicht bis in die römische Zeit, ins Jahr 50, zurück. 1248 wurde mit dem Bau des Kölner Doms begonnen, der sich über 600 Jahre hinzog. Er ist das Wahrzeichen der Stadt.
In Köln gibt es weltberühmte Museen: das Römisch-Germanische Museum, das Wallraf-Richartz-Museum und das Museum Ludwig. Verschiedene Rundfunkanstalten senden von Köln aus: der WDR (West-deutscher Rundfunk), die Deutsche Welle und der Unterhaltungsgigant RTL. Höhepunkt des Jahres ist für die Kölner der Karneval, der zahllose Besucher aus dem In- und Ausland anzieht. Vor allem am Rosenmontag ist in Köln alles auf den Beinen. Und wer sich an diesem Tag von außerhalb telefonisch um eine Auskunft bemüht, wird schnell eines Besseren belehrt und freundlich vertröstet.

Nicht weit entfernt von Köln liegt Bonn, die bisherige Hauptstadt der Bundesrepublik. Ihre Geschichte geht ebenfalls auf die Römer zurück. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert war sie Residenzstadt der kurfürstlichen Erzbischöfe von Köln. In Bonn wurde im Jahre 1770 Ludwig van Beethoven geboren.

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